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Sonntag, 3. Februar 2019

[gelesen] »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen« von Martin Schörle

©Martin Schörle


Titel: »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
Autor: Martin Schörle
Genre: Gegenwartsliteratur, Theaterstück
Erscheinungstermin: 06. Dezember 2016
Formate: Taschenbuch [9,50 EUR] | Kindle [4,99 EUR]
Seitenzahl: 119
ISBN: 978-3960084082



Ich bin 58, habe zwei erwachsene Söhne und lebe mit meiner Frau in der schönsten Stadt der Welt (Hamburg, meine Perle!). Nach dem Abitur habe ich die Beamtenlaufbahn eingeschlagen. Schauspielerisch habe ich anfangs Kabarett gemacht und spielte von 1994 bis 2011 bei verschiedenen Amateurbühnen. Das Repertoire umfasste sowohl Komödien (z.B. "Ein seltsames Paar" von Neil Simon, verfilmt mit Walter Matthau und Jack Lemmon) als auch Dramen (z.B. "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert). Schreiberisch habe ich neben den beiden in meinem Buch enthaltenen Theaterstücken den Kurzkrimi "Schöne Bescherung" verfasst, der in der Anthologie "Gepfefferte Weihnachten" beim Leda-Verlag erschienen ist. Soweit es die Zeit erlaubt, gehe ich gern ins Theater oder zu Poetry Slams und mache Lesungen aus meinem "Beamtenmonolog"; des Weiteren betreibe ich Lauf- und Krafttraining.
Quelle: www.lovelybooks.de


Der kabaretteske Monolog »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« beschert dem geneigten Leser Einblicke in das Leben des Vollblutverwaltungsgenies Hans Fredenbek, der sich in seinem ganz eigenen Gedankengewirr aus Aktenzeichen, Dienstverordnungen, statistischen Erhebungen zusehends verheddert. Es wird deutlich, dass er sich von dem Leben jenseits seines Büros nahezu völlig verabschiedet hat. Vor allem aber wird schonungslos aufgedeckt, dass es zwischen Slapstick und Tragik eine Nahtstelle gibt. Und dass diese Nahtstelle einen Namen hat. Und dass dieser Name Hans Fredenbek ist.

»Einladung zum Klassentreffen« In ihrer Schulzeit hatten Marina und Carsten eine Liebesbeziehung. Nach 20 Jahren soll ein Klassentreffen stattfinden. So meldet sich Carsten, einer der Initiatoren, auch bei Marina, deren Leben nach Schicksalsschlägen zeitweilig aus den Fugen geraten war. Die gemeinsame innige Zeit ist für sie längst Vergangenheit, ein Früher. Aber an Carstens Gefühlen hat sich anscheinend nichts geändert. Sein Anruf weckt auch bei Marina Erinnerungen. Das unverfänglich begonnene Telefonat führt beide in ein Wechselbad der Gefühle ... Inhaltlich eine Liebesgeschichte wagt das Stück den Spagat zwischen Komik & Tragik, Lachen & Weinen.


Das vor mir liegende Werk besteht aus zwei Theaterstücken. Ein für mich gänzliches Neuland. Aber da ich generell neugierig bin, habe ich mich in das Unbekannte gestürzt. Als erstes möchte ich mich beim Autor für das Rezensionsexemplar bedanken, was jedoch keinen Einfluss auf meine Bewertung hat.

Das erste Theaterstück stellt in meinen Augen eine Hommage an das Beamtenleben dar. Dies wird von Herrn Fredenbek verkörpert, der sich die größte Mühe gibt, uns sein „Arbeitsleben“ mit viel Witz und Charme zu vermitteln. Dabei gibt er viele Anekdoten zum Besten. Ich muss gestehen, dass ich mit ihm nicht so ganz „warm“ geworden bin. Er hat mich zwar an zahlreichen Stellen zum Schmunzeln gebracht, aber in anderen Situationen konnte ich nur „den Kopf schütteln“, was wahrscheinlich auch vom Autor beabsichtigt ist. Dennoch war es für mich ab und zu etwas zu lang gezogen, so dass ich mich dann schwer getan habe, vorwärts zu kommen. Aber ich kann mir lebhaft gut vorstellen, dass mich das Stück bei einer Aufführung mehr fesseln kann als beim Lesen.

Bei der „Einladung zum Klassentreffen“ wurde ich regelrecht mitgerissen. Die beiden Charaktere schwelgen in Erinnerungen und tauschen sich über die vergangene Zeit aus. Als Grund des Anrufs von ihm wurde die Einladung zum Klassentreffen vorgeschoben, aber bis zum Schluss bleibt offen, ob es nur ein Vorwand war oder ob es dieses Klassentreffen wirklich geben wird.  Das Wortgefecht zwischen den beiden wirkt wie aus dem Leben gegriffen und war für mich sehr unterhaltsam. Auch die Idee mit den Fahrgästen finde ich passend und amüsant. Dieses Stück kann ich mir besonders gut vorstellen, im Theater aufgeführt anzuschauen. 


Zusammenfassend möchte ich Euch dieses Buch ans Herz legen. Auch wenn das erste Theaterstück für mich etwas holprig zu lesen war, so hat mich doch das Gesamtkonzept sehr gut unterhalten. Daher vergebe ich 4 gute Sterne. Jeder kommt hier in meinen Augen auf seine Kosten. Beide Stücke kann ich mir lebhaft gut auf der Bühne vorstellen und würde ich mir in einem Kabarett oder Theater anschauen gehen.

Das Cover selbst empfinde ich als passend für das erste Theaterstück. Im Laden hätte es mich jedoch nicht zum Kaufen animiert.

Traut Euch auch an ein unbekanntes Genre – es lohnt sich.

6 Kommentare:

  1. Das klingt garnicht mal schlecht, mal eine etwas andere Lektüre. LG Romy

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  2. Servus,

    das klingt nach interessanter Leselektüre. Ich lese momentan leider viel zu wenig. :)

    Einen schönen Wochenteiler und herzliche Grüße - Tati

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  3. Ich lese sehr gern und oft und dann immer ein Buch bis zum Ende. Aber diese Art hatte ich noch nicht in meiner Lektüre. Aber es klingt interessant. Es gibt immer Stellen und Charaktere in einem Buch, mit denen ich mich nicht identifizieren kann.

    LG Sabine

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  4. Ich fand es klasse, der Autor hat eine tolle Verzahnung von Spannung und Information geschaffen.Grüße Ewa

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